Earle H. Spaulding, Ph.D., Abteilung für Mikrobiologie, School of Medicine, Medical Center der Temple University, Philadelphia, Pennsylvania, USA. Spaulding erarbeitete eine Klassifikation medizinischer Instrumente und setzte diese in Bezug zu den notwendigen Schritten für deren Wiederaufbereitung, Wartung und Pflege.
Die Spaulding-Klassifikation ordnet alle bei einer Behandlung benutzten Instrumente und Geräte einer von drei Klassen zu, aus denen der korrekte Wiederaufbereitungsprozess hervorgeht. Diese drei Klassen sind „kritisch“, „semi-kritisch“ und „nicht kritisch“, je nachdem, womit die Produkte in Berührung kommen: Haut, Schleimhaut oder Blut.
Bitte beachten Sie jederzeit die entsprechende Gebrauchsanweisung des Herstellers sowie die lokalen Vorgaben im Zusammenhang mit dieser Klassifikation.
Der Sinnersche Kreis wurde 1959 von Dr. Herbert Sinner entwickelt, einem Angestellten des deutschen Unternehmens Henkel. Sinner definierte die vier Faktoren Chemie, Mechanik, Zeit und Temperatur als die Grundprinzipien, von denen der Erfolg jeder Reinigung abhängt.
Eine Validierung ist ein dokumentiertes Verfahren zum Erbringen, Aufzeichnen und Interpretieren der erforderlichen Ergebnisse, um zu zeigen, dass ein Verfahren ständig Produkte erbringt, die mit vorgegebenen Spezifikationen übereinstimmen. (Quelle: EN ISO 15883, ISO/TS 11139)
Korrosion ist definiert als schädliche und unbeabsichtigte Degeneration eines Materials, verursacht durch Umwelteinflüsse. Leider können fast alle Umwelteinflüsse bei Metallen bis zu einem gewissen Grad zur Korrosion führen, da sie in korrodiertem Zustand chemisch stabiler sind. Eine weit verbreitete Art der Korrosion ist Rost auf Eisen oder Stahl. Bei dieser Art der Korrosion reagiert das Eisen mit Sauerstoff und bildet Eisenoxidverbindungen.
Abnormale Form eines normalerweise harmlosen Proteins, das im Gehirn vorkommt und eine Reihe tödlicher neurodegenerativer Erkrankungen bei Tieren und Menschen auslöst, die so genannten „übertragbaren spongiformen Enzephalopathien“.
Fieber erzeugend. Bakterien, Viren oder abgestorbene Körperzellen können Proteine und Polysaccharide freisetzen, die pyrogen wirken, also zu einer Erhöhung der Körpertemperatur (Fieber) führen. Fieber ist ein typisches Krankheitssymptom.
Sepsis (Blutvergiftung) kann als eine lebensbedrohliche Organdysfunktion aufgrund einer dysregulierten Immunantwort des Wirts auf eine Infektion definiert werden.
Entfernung, Neutralisierung oder Zerstörung schädlicher Substanzen, sodass auch ungeschützte Personen gefahrlos mit den entsprechenden Gegenständen, Personen oder Bereichen in Berührung kommen können.
Alle einzelligen Organismen sind Mikroorganismen. Es gibt eine enorme Vielfalt an Mikroorganismen. Sie heißen „Mikroorganismen“, weil sie nur unter dem Mikroskop zu sehen sind. Nicht alle Mikroorganismen sind schädlich.
Mindestverpackung, die das Risiko des Eindringens von Mikroorganismen auf ein Mindestmaß verringert und die aseptische Bereitstellung des sterilen Produkts am Gebrauchsort ermöglicht. (Quelle: EN ISO/TS 11139: 2018)
Die mikrobielle Widerstandsfähigkeit beschreibt die Erholungsrate einer mikrobiellen Population nach einer Störung.
Zur Antibiotikaresistenz kommt es, wenn Krankheitserreger wie Bakterien oder Pilze die Fähigkeit entwickeln, die Wirkung der gegen sie eingesetzten Medikamente abzuschwächen oder zu neutralisieren. Das heißt, die Krankheitserreger sterben nicht ab, sondern wachsen weiter. Infektionen durch antibiotikaresistente Keime sind schwer und manchmal gar nicht behandelbar.
Ein Protein-Assay ist ein validiertes Messverfahren, mit dem die Menge oder Konzentration von Proteinen bestimmt werden kann.
SAL steht für Sterility Assurance Level, also Sterilisierungsvertrauensgrad. Mathematisch gesehen drückt der SAL-Wert eine Wahrscheinlichkeit aus. Medizinproduktehersteller legen ihre Sterilisationsprozesse auf einen extrem niedrigen SAL-Wert wie zum Beispiel 10-6 aus. Bei diesem SAL-Wert liegt die Wahrscheinlichkeit für ein nicht steriles Instrument bei 1 zu 1.000.000.
Eine Kreuzinfektion bedeutet, dass ein Krankheitserreger über eine andere Person oder ein medizinisches Instrument oder Gerät auf einen Patienten übertragen wird.
Krankheitserreger, auch „Keime“ genannt, können beispielsweise Bakterien, Viren, Pilze oder Protozoen sein.
Die Infektionsdosis (ID) eines Mikroorganismus, bei der 50 % der exponierten Individuen erkranken. Die ID50 variiert sehr stark – von 10 bei Shigella dysenteriae (Erreger der Bakterienruhr) bis 106-1011 bei Vibrio cholerae (Choleraerreger).
Eine KBE (koloniebildende Einheit) ist definiert als ein einzelner, lebensfähiger Krankheitserreger mit dem Potenzial, eine einzelne Kolonie hervorzubringen.
Standardmaßnahmen zur Infektionskontrolle dienen dazu, dem Risiko einer Übertragung von blutgebundenen und anderen Pathogenen aus bekannten und unbekannten Quellen entgegenzuwirken. Es handelt sich um grundlegende Maßnahmen zur Infektionskontrolle, die bei der Behandlung oder Pflege von Patienten in jedem Fall als Mindeststandard anzuwenden sind. Bitte orientieren Sie sich an den empfohlenen Standardmaßnahmen zur Infektionskontrolle in Ihrem Land.
Als Übertragungsmedium dient Blut.
D-Wert steht für Dezimalreduktionszeit und bezeichnet die Zeitdauer, in der bei einer bestimmten Temperatur und unter bestimmten Umgebungsbedingungen 90 % einer mikrobiellen Population absterben, die Population also auf ein Zehntel reduziert wird.
Mathematisch bezeichnet der Begriff „Logarithmus“ (log) den Exponenten, mit dem eine Zahl potenziert wird, z. B. 3 log oder 103. In der Infektionskontrolle beschreibt man mit Log-Reduktion die Wirksamkeit eines Prozesses oder Produkts bei der Senkung der Pathogenanzahl. Eine Reduktion um eine Log-Stufe entspricht einer Reduktion auf ein Zehntel, also um 90 %. Der Exponent sinkt dabei um 1.
Prozess, bei dem Proteine ihre ursprüngliche molekulare Struktur und damit ihre Funktionsfähigkeit aufgrund äußerer Stressfaktoren (Wärme/Hitze, organische oder anorganische Verbindungen) einbüßen.
Bei einer Impfung wird das Immunsystem des Impflings zum Schutz vor künftigen Infektionen stimuliert. Dazu wird in der Regel ein Impfstoff verabreicht.
Bei einer ungeschützten Exposition von Beschäftigten im Gesundheitswesen gegenüber einer Infektionsquelle ist das Postexpositionsmanagement im Rahmen der Infektionskontrolle unverzichtbar. Es umfasst Postexpositionsprophylaxe, psychologische Beratung usw.
International Organization for Standardization (Internationale Organisation für Normung)
Europäische Normen (EN) sind Dokumente, die von einer der 3 europäischen Organisationen für Normung – CEN, CENELEC oder ETSI – ratifiziert wurden. Die Normen werden von allen beteiligten Parteien im Rahmen eines transparenten, offenen und auf Konsens ausgelegten Prozesses erarbeitet. Normen können für Produkte, Dienstleistungen oder Systeme gelten.
Reinigungs-Desinfektionsgeräte – Teil 1: Allgemeine Anforderungen, Begriffe und Prüfverfahren
Die Norm ISO/TS 15883-5:2005 regelt die Prüfverfahren einschließlich der Prüfanschmutzungen zur Verifizierung der Reinigungswirksamkeit von Reinigungs-Desinfektionsgeräten (RDG) gemäß den ISO 15883-Standards.
Die Norm ISO 15883-6:2011 definiert bestimmte Anforderungen an die zu verwendenden Reinigungs-Desinfektionsgeräte (RDG), wenn die notwendige Sicherheit durch Reinigung und thermische Desinfektion erreicht werden kann (A0 nicht unter 60), wobei eine unabhängige automatische Dokumentation der kritischen Prozesse nicht erforderlich ist.
Zuvor ISO/TS 11139:2006, jetzt ISO 11139:2018
Dieses Dokument definiert Begriffe im Zusammenhang mit der Sterilisation von Produkten im Gesundheitswesen einschließlich der zugehörigen Ausstattung und Prozesse.
EN 13060:2014+A1:2018 – Diese Europäische Norm definiert die Leistungsanforderungen und Prüfverfahren für Dampf-Klein-Sterilisatoren und Sterilisationszyklen.
Die Norm EN ISO 17664:2017 definiert die vom Hersteller der Medizinprodukte bereitzustellenden Informationen für die Aufbereitung von Medizinprodukten, die zu reinigen und anschließend zu desinfizieren und/oder zu sterilisieren sind, um gefahrlos und effektiv für ihren Bestimmungszweck eingesetzt werden zu können.
Dieses Dokument definiert Anforderungen und Prüfverfahren für Materialien, vorgeformte Sterilbarrieresysteme, Sterilbarrieresysteme und Verpackungssysteme zur Aufrechterhaltung der Sterilität bei in der Endverpackung zu sterilisierenden Medizinprodukten bis zum Gebrauch.
Dieses Dokument definiert Anforderungen und relevante Prüfverfahren für große Dampfsterilisatoren, die im Gesundheitswesen in erster Linie zur Sterilisation von Medizinprodukten und deren Zubehör in einem oder mehreren Sterilisationsmodulen benutzt werden.
Norm des ANSI (American National Standards Institute) und der AAMI (Association for the Advancement of Medical Instrumentation®) für Tisch-Dampfsterilisatoren. Diese Norm definiert die Mindestanforderungen an die Bauweise und Leistung kleiner Dampfsterilisatoren (Tischgeräte) in den USA.
Die Norm EN 1276 definiert einen Suspensionsversuch zur Bestimmung der bakteriziden Wirkung chemischer Desinfektionsmittel und Antiseptika. Bakterizide oder antimikrobielle Produkte sind Produkte zur Kontrolle oder Bekämpfung bestimmter pathogener Mikroorganismenpopulationen.
Die Norm definiert einen quantitativen Suspensionsversuch zur Bestimmung der sporiziden Wirkung chemischer Desinfektionsmittel in den Bereichen Lebensmittel, Industrie, Haushalt und öffentliche Einrichtungen.
[PDF herunterladen: Der Zweck der Desinfektion]https://a.storyblok.com/f/45617/x/b6ee0e3239/20210204_the-purpose-of-disinfection_adt.pdf)